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Die Seele ist ein Oktopus. Antike Vorstellungen vom belebten Körper

5.02.01.9007

Woraus besteht die Seele, wie steuert sie den menschlichen Körper und wo ist ihr Sitz im Körper? Was geschieht, wenn ein Mensch krank wird, und was trägt zu seiner Heilung bei? Antike Mediziner und Philosophen stellten sich Fragen wie diese, um zu verstehen, was der Mensch ist und wie er funktioniert. Dabei kamen sie zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

 

Der Katalog zur Ausstellung „Die Seele ist ein Oktopus“ stellt zentrale antike Auffassungen von physischen und seelischen Vorgängen vor, die zwischen ca. 500 vor und 200 nach Christus entwickelt wurden. Dabei werden vor allem die vielfach rezipierten und kommentierten Ansichten von Aristoteles und Galen aufgegriffen. Aber auch weniger bekannte Positionen werden vorgestellt – zum Beispiel die Ansicht der Stoiker, die Seele erstrecke sich durch den Körper wie die Arme eines Oktopus. Daraus ergibt sich ein faszinierender Einblick in das antike Seelen- und Körperverständnis, der uns nicht nur die Wurzeln einiger unserer heutigen medizinischen Vorstellungen vorführt, sondern auch zum lustvollen Eindenken in alternative Sehweisen einlädt.

 

Uta Kornmeier (Hg.): Die Seele ist ein Oktopus. Antike Vorstellungen vom belebten Körper. Berlin und Ingolstadt 2017

Mit Vorworten von Gerd Grasshoff / Michael Meyer und Marion Maria Ruisinger sowie Beiträgen von Sean Coughlin, Philip van der Eijk, Ricardo Julião, Uta Kornmeier, Giouli Korobili, Orly Lewis, Thomas Schnalke und Chiara Thumiger. Illustriert von Christoph Geiger.
Flexcover, 144 S., mit zahlreichen Abbildungen

 

Die Ausstellung wurde vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster TOPOI und der Alexander von Humboldt-Professur für Klassische Altertumswissenschaften und Wissenschaftsgeschichte an der Humboldt Universität Berlin entwickelt und in Berlin, Ingolstadt und Göppingen gezeigt.