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18,00 €

Surfaces. Adolf Fleischmann – Grenzgänger zwischen Kunst und Medizin

5.02.01.9006

Der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung widmet sich dem Künstler Adolf Fleischmann (1892–1968), der auch in der Medizin eine Rolle spielte: In der Kunstgeschichte gilt er mit seiner flirrenden, heiteren Malerei als der maßgebliche Wegbereiter der amerikanischen Op Art. Als Sechzigjähriger fand er in New York zu diesem charakteristischen Malstil. In der Medizingeschichte ist Fleischmann durch die Arbeiten bekannt, die er in den 1920er Jahren für die Chirurgische Klinik in Zürich anfertigte: naturgetreue Abformungen kranker Körperteile (sogenannte Moulagen) und detailgenaue Zeichnungen mikroskopischer Gewebsbilder. Zwischen Zürich und New York lagen für Fleischmann bewegte Jahrzehnte in Europa, die von den beiden Weltkriegen deutlich geprägt waren. Künstlerisch wurde er von den Kubisten und Konstruktivisten in Paris beeinflusst, wo er immer wieder lebte, bis er sich der französischen Résistance anschloss. „Surfaces” führt erstmals beide Seiten von Fleischmanns Wirken zusammen und zeigt sie im Kontext der historischen Geschehnisse sowie seiner Begegnungen mit Künstlern und Patienten.

 

Marion Maria Ruisinger, Simone Schimpf, Thomas Schnalke (Hg.): Surfaces. Adolf Fleischmann – Grenzgänger zwischen Kunst und Medizin. Bielefeld 2015
Hardcover, 224 S., mit zahlreichen Abbildungen

 

Eine Ausstellung des DMMI mit und in dem Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Folgepräsentation im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité.

 

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„Dr. Fleisch und Mr. Mann. - Hier medizinische Lehrmodelle, dort lyrische Abstraktion: Adolf Fleischmanns seltsame Doppelexistenz in einer Ausstellung in Ingolstadt. … Wer sich noch daran erinnert, wie erregt in der Nachkriegszeit über das Menschenbild diskutiert worden ist, das durch die Abstraktion angeblich verloren ging, kann in Ingolstadt eine beinahe karnevaleske Variante dieser katheder-humanistischen Konfrontation erleben, aber mit einem tatsächlich spürbaren Schmerzanteil vor den Befunden der Moulagen." | Walter Grasskamp, FAZ, 20.1.2016

 

„Ein verblüffendes Oeuvre. Ingolstadt würdigt mit „Surfaces“ den Esslinger Künstler Adolf Fleischmann. - Im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt lässt sich Adolf Fleischmann wiederentdecken. Das lohnt sich: Die fundierte Schau fächert das Doppelleben dieses so späten wie eigenständigen Konstruktivisten auf. … sehr lesenswerter Katalog | Südwestpresse, 14.12.2015